Marie Krüger […] ist also jemand, der sich in Island nicht nur oberflächlich auskennt. Und dass sie nicht nur eine ausgesprochene Islandexpertin ist, sondern auch sehr anschaulich und unterhaltsam schreiben kann, das beweist sie mit diesem Länderporträt Islands, das man jedem Islandreisenden nur wärmstens empfehlen kann, das auch dem erfahrenen Islandfreund noch manches Neue zu bieten vermag. Nun ist dieses handliche Buch kein Reiseführer im herkömmlichen Sinn, sondern es liefert in 19 Kapiteln solide Informationen zu allen möglichen Aspekten des isländischen Alltagslebens, zur isländischen Kultur und Geschichte. Dabei geht die Autorin  nicht chronologisch vor, sondern bündelt die Kapitel thematisch. Überschriften wie „Von Götterliedern bis Blogs“, „Von Godentümern bis Verfassungsrat“ und „Von Republikgründung bis Kabeljaukrieg“ sind Beispiele für die Spannweite der Ausführungen. Sehr zum Vergnügen des Lesers wird die Fülle der Informationen nie trocken dargeboten, sondern immer gewürzt durch eigene Erfahrungen, Anekdoten oder ironische Anmerkungen. Die offensichtliche Liebe der Autorin zu Island macht sie zum Glück nicht völlig blind gegenüber diskussionswürdigen Aspekten. Was Island für sie ist, fasst sie in der schönen Formel „extrem wunderbar und wunderbar extrem“ (S. 67) zusammen. Ein Anhang „Literatur und nützliche Internetseiten“ trägt zum praktischen Nutzen dieses Buches bei. Hier erfährt der Leser sogar den Internetauftritt der beliebtesten isländischen Würstchenbude (www.bbp.is). Nicht selbstverständlich sind die geringe Zahl der Druckfehler und der korrekte Umgang mit isländischen Namen und Sonderzeichen.

von Gert Kreutzer (Zeitschrift der Deutsch-Isländischen Gesellschaft e.V. Köln und der Gesellschaft der Freunde Islands e.V. Hamburg)